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Müllgebühren: Wo der Müll am teuersten ist

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Bild Müllgebühren
Das stinkt doch zum Himmel: In Deutschland variieren die Müllgebühren so stark, dass Bundesbürger der einen Stadt teils mehrere hundert Euro mehr zahlen müssen als diejenigen einer anderen Kommune – und das für den gleichen Service. Geld.de zeigt, wo Verbraucher besonders tief in die Tasche greifen müssen.

Verpackungen, Restmüll, Biomüll – Im Haushalt fällt täglich schon recht viel Müll an, Statistiken zufolge produzieren die Deutschen pro Kopf über 600 Kilogramm Müll im Jahr. Um diesen loszuwerden, müssen sie entsprechende Gebühren an die Gemeinden und Kommunen zahlen. Dabei hätte sicherlich bislang niemand geglaubt, dass für diesen identischen Service unterschiedliche Preise anfallen. Und doch betragen die Preisunterschiede bis zu mehrere hundert Euro, wie das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln im Auftrag des Eigentümerverbands Haus & Grund nun enthüllte.

Müllgebühren: So wurde deutschlandweit verglichen

Die Experten des IW haben die Gebühren ermittelt, welche ein Vier-Personen-Haushalt pro Jahr in einem Einfamilienhaus für den anfallenden Müll bezahlen muss. Nach eigenen Angaben hat das Forschungsinstitut dabei sämtliche Informationen aus den Satzungen der einzelnen Städte sowie aus den Daten der Abfallwirtschaftsunternehmen entnommen. Da die Größe der Tonnen, der Abholrhythmus sowie der Service – gemeint ist hiermit, ob der Bürger die Tonne herausstellt oder das Abfuhrpersonal diese transportiert – in den einzelnen Kommunen und Gemeinden stark variieren, hat das Institut der deutschen Wirtschaft einen Index errechnet, der es ermöglicht, die Orte direkt miteinander zu vergleichen.

Hier zahlen Verbraucher die höchsten Gebühren

Der bundesweite Müllgebühren-Vergleich liefert ein überraschendes Ergebnis: Demnach muss eine vierköpfige Familie in Leverkusen jährlich etwa 908,85 Euro berappen, während sie in Mainz für die gleiche Dienstleistung lediglich 144,12 Euro zahlt. Hierbei wird die Mülltonne in beiden Fällen im Sieben-Tage-Rhythmus geleert und es wird ein Vollservice angeboten, sprich der Verbraucher muss die Mülltonne nicht herausstellen, sondern sie wird vom Abfuhrpersonal entsprechend transportiert.

Das sind die fünf teuersten Städte:

– Leverkusen – 908,85 Euro
– Moers – 666,31 Euro
– Karlsruhe – 577,68 Euro
– Bergisch Gladbach – 487,52 Euro
– Lünen – 482,57 Euro

Hier verlangen die Kommunen die geringsten Gebühren:

– Mainz – 144,12 Euro
– Flensburg – 147,27 Euro
– Nürnberg – 152,88 Euro
– Magdeburg – 162,72 Euro
– Chemnitz – 165,80 Euro

Müllgebühren für Erziehungszwecke?

Der Präsident des Eigentümerverbands Haus & Grund Kai Warnecke sieht hinter dem Vorgehen der Kommunen ein Missmanagement der Gemeinden und vermutet sogar teilweise ein erzieherischen Verhalten hinter den Maßnahmen. Immerhin sei es für einige der teureren Entsorger bezeichnend, dass diese standardmäßig recht kleine Mülltonnen anbieten. Familien und größere Haushalte, für die der Sprung zur größeren Tonne dann unausweichlich wird, müssten dafür sodann besonders tief in die Tasche greifen. Warnecke glaubt die Entwicklung politisch motiviert, so gäbe es anscheinend in einigen Kommunen den Wunsch, die Bürger über die Gebühren zu einem anderen Entsorgungsverhalten zu erziehen.


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